{Special 3} Farbpsychologie: Grün-Töne

{Special 3} Farbpsychologie: Grün-Töne

Fangen wir mit ein paar kurzen Basics an

 

Das Wort Grün ist in der deutschen Sprache verbunden mit dem althochdeutschen Verb “gruoen”. Dieses bedeutet soviel wie “wachsen”, “sprießen” oder gedeihen. Wenn wir das mit unserer heutigen Bedeutung von Grün vergleichen, ist das auch gar nicht so unterschiedlich. Immerhin steht Grün auch heute für Wachstum und Leben. 

 

 

Grün ist eine, in der Natur, sehr häufig vorkommende Farbe

 

Es gibt eine ganze Bandbreite an natürlichen Grüntönen z.B. Grasgrün, Maigrün oder Tannengrün. Ihre grüne Farbe verdanken Pflanzen dem Chlorophyll.

Im Herbst jedoch, wenn ihre Wachstumsphase zu Ende geht, verringert sich der Chlorophyllanteil vor allem im Laub der Bäume. Dann kommen die gelben und roten Naturstoffe mehr zur Geltung. Herbstliches Laub kündigt den baldigen Winter und damit die scheinbar “tote” Natur an.

In der Poesie wird der Herbst auch als “schönes Sterben” betitelt. Dem gegenüber steht der Frühling, das ergrünen der Pflanzen, für neues Leben und Wachstum. Diese Symbolik fand im Mittelalter Einzug in den Sprachgebrauch. So sprach man von einer ergrünenden Liebe, wenn diese gerade im Entstehen begriffen war.

Daraus leiteten sich wieder andere Redensarten ab wie “die grüne Seite” als die bessere Seite eines Menschen. Auch die heute noch gebräuchliche Redensart “jemandem nicht grün sein” kommt aus dieser Zeit. 

Eine weitere Bedeutung von Grün ist neben Leben auch die Hoffnung und Zuversicht. Jeder Winter findet irgendwann ein Ende und es muss Frühling werden. Das Grün kommt auf jeden Fall wieder. 

In vielen Kulturen gab es bereits im Altertum die Tradition, sich immergrüne Pflanzen oder Tannengrün über Winter ins Haus zu holen. In nördlichen Gegenden wurden Tannenzweige ins Haus gehängt um bösen Geistern das eindringen und einnisten zu erschweren und gleichzeitig war es eine Erinnerung an die Hoffnung des wiederkehrenden Frühlings. 

 

Grün kann aber auch negative Assoziationen haben

Zum Beispiel kann es als giftig gelten. 

Dies hängt mit Färbemitteln zusammen. Früher waren in grüner Farbe, vor allem in der farbintensiven und haltbaren, viele giftige Stoffe enthalten, wie zum Beispiel Arsen, Kupferacetat oder Bleichromat. Besonders farbintensives, knalliges Grün wird auch als Giftgrün bezeichnet. 

Aber auch Pflanzen konnten zum giftigen Ruf der Farbe beitragen. Unreife Früchte können giftig sein, wie z.B. bei Tomaten oder die oberirdisch wachsenden grünen Früchte der Kartoffel.

Auch die negativen Assoziationen wie Unreife oder Unerfahrenheit rühren von unreifen Früchten. Darauf beziehen sich Redensarten wie “grün hinter den Ohren sein” oder die Bezeichnung “Grünschnabel”. 

Man kann auch grün im Gesicht sein. Das heißt eigentlich, dass man fahl aussieht. Durch fehlendes Blutrot sieht die Haut blässlich, vielleicht sogar leicht grünlich aus und so steht die “grüne Gesichtsfarbe” für körperliche und seelische Krankheit. Wenn man sich allerdings vor Neid so ärgert, dass man seine Gesichtsfarbe verliert, dann wird man “grün vor Neid.”

 

Die Farbe Grün ist allgemein sehr positiv besetzt

In der Religion steht sie im Christentum für die Auferstehung und im Islam für den Islam selbst. 

In Irland steht Grün nicht nur für die Insel selbst, sondern für den Katholizismus und den Saint Patrick’s Day. Wo wir gerade bei Irland und dem Saint Patrick’s Day sind, fallen mir auch noch Kleeblätter ein.

Die Farbe Grün ist auch noch ein Symbol für Glück. 

Eine weitere positive Assoziation mit Grün ist Ruhe.

Sie steht dafür, dass etwas in Ordnung ist, es keine Probleme oder Fehler gibt. So steht grünes Licht für das Erlauben eines Vorganges, wie das Fahren oder Gehen an einer Ampel. 

 Wegen seiner großen Verbindung zur Natur, ist Grün auch die Farbe von Natur und Umweltschutz. So tragen viele Umweltorganisationen oder politische Parteien, die sich angeblich für die Natur einsetzen, Grün in ihrem Logo. Grün steht auch für Nachhaltigkeit und ökologischen Anbau und so werden Produkte, die den Anschein erwecken sollen, sie wären umweltfreundlich, gerne mit Grün gestaltet.  Damit sind wir jetzt auch schon an dem Punkt “Grün in der Corporate Identity” angekommen. 

 

Grün ist die Farbe des Wachstums und des beginnenden Lebens

Blätter im Frühling haben meist eine zarte, frische Farbe. Diese steht daher für Jugendlichkeit, Lebendigkeit und Frische. 

Grün strahlt allerdings auch eine gewisse Ruhe aus, auch wenn sie auf unseren Körper keine so intensive Wirkung hat wie Blau. Aber dennoch steht sie auch für Frieden, Festigkeit, Selbstachtung und Gesundheit. 

 

Grüntöne schaffen durch ihre Natürlichkeit eine angenehme und ruhige Atmosphär 

Daher ist es natürlich eine perfekte Farbe für Unternehmen, die ihre Nähe zur Natur ausdrücken möchten oder auch die Natürlichkeit ihrer Produkte. Außerdem passt sie zu Unternehmen, deren Kernaspekt die Gesundheit ist, z.B. Versicherungen, Heilpraktiker und ähnliches.

In der heutigen Zeit legen immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sie entwickeln ein Verantwortungsgefühl und versuchen ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. 

Es gibt allerdings auch Firmen, die dieses neue ökologische Bedürfnis der Konsumenten und die positiven Assoziationen von Grün für sich ausnutzen wollen, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, als sie verdienen würden. So wird eine Corporate Identity erstellt, die möglichst auf die Assoziationen von Nachhaltigkeit und Naturschutz abzielt, obwohl das Unternehmen nichts oder nur unzureichend etwas für die Natur oder Gesundheit tut. In vielen Fällen gehören sie sogar zu den Zerstörern der Umwelt und versuchen dies durch sogenanntes “Greenwashing” zu überspielen. 

Als Greenwashing werden PR-Methoden bezeichnet, die ein Unternehmen in der Öffentlichkeit in ein positives Licht bezüglich Umweltschutzes und Verantwortungsbewusstsein rücken sollen. 

Eine der bekanntesten Greenwashing-Kampagnen der letzten Jahre war die “beyond petroleum”-Kampagne von BP. BP ist ein Mineralölkonzern und vielleicht erinnert ihr euch an die Ölpest im Golf von Mexiko 2010 für die BP verantwortlich war. Diese Firma steht seit jeher in der Kritik wegen Menschenrechtsverletzungen und Missachtung der Umwelt. Aber schaut euch ihr Logo an….Grün.

Eine stilisierte gelbe Sonne mit einem grünen Kranz. Das Logo erinnert an eine grüne Sonnenblume. 

Würde man nur das Logo sehen und die Firma nicht kennen, man würde wahrscheinlich einen Hersteller von Bioprodukten oder vielleicht Naturkosmetik dahinter vermuten, aber sicher nicht ein so die Umwelt verachtendes Unternehmen. 

Das neue Logo entstand im Zuge einer ausgedehnten Greenwashing Kampagne. Das vorherige Logo hatte auch schon einen Grünton, der aber weniger Assoziationen zur Natur geweckt hatte.

Ein Unternehmen sollte sich bewusst machen, dass derartige Manipulationen heutzutage durchs Internet schneller aufgedeckt werden und lange verweilen. Daher sollte man immer zweimal überlegen, ob man versucht sich mit falschen Federn zu schmücken. Ist der Vorwurf des Greenwashing oder der falschen Versprechungen erstmal da, wird man ihn so schnell nicht mehr los und der Imageschaden ist enorm. 

Also, sei gut zur Umwelt, sei gut zu Deinen Mitarbeitern und werde zu einem Unternehmen, dass Werte nicht nur als Fassade trägt. 

Dann kann man auch mit der Farbe Grün nicht mehr viel falsch machen. 

 

Vom 04.04-09.04.22 findet meine BRAND-DESIGN-Week statt. Lass uns also gemeinsam Dein Brand Design gestalten 😉

 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{Special 2} Farbpsychologie: Blau-Töne

{Special 2} Farbpsychologie: Blau-Töne

Fangen wir mit ein paar kurzen Basics an 

Das Wort Blau kommt vom althochdeutschen „Blau“, was soviel wie schimmernd oder glänzend bedeutet.

Bekannte blaue Farbmittel sind zum Beispiel Indigo und Ultramarinblau. Blau gilt als sogenannte “kalte Farbe”. Aber obwohl sie allgemein als “kalt” empfunden wird, so gibt es durchaus auch “warme Blautöne”. 

Das sind Blautöne mit einem Rotstich. Ein Beispiel dafür ist das eben schon erwähnte Ultramarinblau.

Dass Blau auf Menschen meist eine kalte Wirkung hat liegt an Erfahrungswerten. Im Winter bekommt die Außenwelt einen Blaustich. Die blauen Schatten auf Schnee und Eis haben sich in uns eingebrannt und so erzeugt blau häufig ein Gefühl von Kälte. 

 

 

Was total interessant ist:

Blau zählt zu den Farben, die nachweisbar menschliche Körperfunktionen beeinflussen können.

In der Natur ist Blau für den Körper das Signal, dass alles ruhig ist. Der blaue Himmel und seine Widerspiegelung im Wasser haben auf den Körper eine beruhigende, verlangsamende Wirkung, steht dabei aber auch für Sehnsucht. 

In der endlosen Ausdehnung des Himmels findet sich Beständigkeit und daraus resultieren wieder Assoziationen von Harmonie, Sympathie, Treue und Zufriedenheit. Das wird natürlich gerne für ein Corporate Design ausgenutzt. Dazu gleich noch etwas mehr. 

Dem gegenüber steht aber auch die Assoziation von Trauer, Melancholie und Depression. So bedeutet der englische Ausdruck „sich blau fühlen“, „to feel blue“, dass man sich traurig oder niedergeschlagen fühlt. Das spiegelt sich auch im Namen der Musikrichtung Blues wider.

In der deutschen Sprache gibt es auch eine nicht ganz so positive Redewendung mit der Farbe Blau. Nur wenn bei uns jemand blau ist, dann ist er nicht traurig, sondern betrunken. Daran angelehnt ist das Blaue Kreuz. Eine christliche Organisation, die sich um Suchtkranke kümmert. Die positiven Assoziationen überwiegen jedoch. Das Wort “blau” hören, erinnert eher an die negativen Aspekte, wenn man die Farbe jedoch sieht, überwiegen die positiven.

Trotz allem hat Blau allgemein eine angenehme und beruhigende Wirkung auf Menschen. Angeblich soll es auch die Konzentration fördern und wachhalten. Also, warum nicht einfach mal das Arbeitszimmer blau streichen? Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen noch produktiver zu sein.

 

Blau hat in der Religion eine tiefe Bedeutung

 

Im Judentum steht das Hellblau des Himmels für Gott, Glauben und Offenbarung. Die Farbe findet sich auch auf der israelischen Flagge wieder. In der römisch-katholischen Kirche hingegen steht Blau für die Gottesmutter Maria. 

Ihr habt sicher schon einmal Mariendarstellungen in Gemälden gesehen. Dort wird sie so gut wie immer in einem blauen Gewand gezeigt.

Aufgrund dieser Verknüpfung zu Maria galt blau auch lange Zeit als Frauenfarbe. Rot war für die Männer, Blau für die Frauen. Das hat sich auch bei Kindern widergespiegelt. Rosa für die Jungen, Hellblau für die Mädchen. 

Genau umgekehrt zu heute. 

An sich auch ein Beispiel dafür, dass Farbpräferenzen häufig nichts weiter sind als anerzogene Traditionen. Unglaublich, dass es heutzutage Leute gibt, die fast einen Herzinfarkt kriegen, nur weil ihr kleiner Sohn mal ein rosa T-Shirt haben möchte. Alles ist im Wandel und auch Assoziationen sind nicht statisch.

Erst nach dem ersten Weltkrieg fingen die Auffassungen an, sich zu wandeln. Blau wurde zur Farbe der Arbeits- und Männerwelt, gefördert durch blaue Arbeitskleidung wie den Blaumann oder blaue Marineuniformen. Für kleine Jungen kamen blaue Matrosenanzüge in Mode und so wandelte sich die Bedeutung der Farbe langsam aber sicher.

 

Für ein Drittel der Deutschen ist Blau die Lieblingsfarbe und das geschlechterübergreifend

 

Aber nicht nur Personen, sondern auch Unternehmen haben eine Schwäche für diese beruhigende Farbe. 

In der Forbesliste der 100 einflussreichsten Marken von 2016 haben die meisten Unternehmen blau in ihrem Logo.

 

Warum ist das so?

Erstmal hat natürlich nicht jedes Unternehmen das gleiche Blau. Es ist eine sehr vielseitige Farbe und passend für unterschiedliche Branchen und Produkte.

Helles Blau wird gerne für Produkte eingesetzt, die gekühlt werden müssen, aber auch für Hygieneprodukte oder in der Medizinbranche. Ein helles Blau vermittelt ein Gefühl von Klarheit und Reinheit, aber auch von Kälte. Man denke nur mal an Eisblau.

Blau ist außerdem die Farbe von Sachlichkeit, Sicherheit und Treue. Daher setzen gerade Unternehmen, die Seriosität und Vertrauen ausstrahlen möchten, auf Blau z.B. Banken und Versicherungen. 

All diese Assoziationen, die Blau weckt, passieren viel unterbewusst. Menschen lieben Blau, weil es ihnen bekannt ist und vor meistens in einem positiven Kontext gesehen wird. Es ist eine sehr natürliche Farbe und weckt Sehnsüchte. 

Diese Eigenschaften sind es, warum man als Marke gut damit arbeiten kann.

 

Die Bildwelt, die durch Blau geprägt ist, kann man ebenfalls gut für sein Unternehmen einsetzen 

Beste Beispiele sind da Himmel und Meer. Weite, Ruhe und Entspannung. Blau strahlt Harmonie aus, Sicherheit, ja sogar eine Art Urvertrauen.

Welche Assoziationen könnten für ein Unternehmen besser sein?

Blau ist zudem viel vertreten bei den ganz großen Unternehmen, den „Global Players“. 

Der blaue Planet, die Weite des Himmels, die bläuliche Färbung großer Berge in der Ferne…mit Blau ist auch globale Größe verbunden.

 

Nun gut, wenn blau also so toll und positiv ist, warum sind dann nicht alle Marken blau? 

Mal ganz abgesehen davon, dass das doch recht eintönig wäre und der Erkennungswert einer Marke dann gleich gegen null tendieren würde, passt Blau nicht zu jedem Unternehmen. Jede Farbe hat seine eigenen Werte und Emotionen, die eine Unternehmensidentität veranschaulichen können.

Die Ruhe, die von Blau ausgeht, hat auch nicht nur Vorteile. Sie kann dadurch auch schnell mal etwas Unscheinbares haben. 

Sie kann nicht in dem Ausmaße Aufmerksamkeit generieren, wie Rot oder Gelb. Aber das macht sie ja gerade so perfekt für Unternehmen, die Ruhe und Vertrauen ausstrahlen wollen.

Blau ist auch derzeit die Trendfarbe schlechthin im Webdesign. Warum, ist eigentlich offensichtlich. Es ist eine so universelle Farbe, geschlechterübergreifend und international beliebt. Sie ist auch digital angenehm anzusehen. Kurzum… mit ihr kann man nicht viel falsch machen. 

Aber wenn sie nicht zum Unternehmen passt oder man nur noch in der blauen Masse untergeht, hilft die Beliebtheit der Farbe auch nicht mehr weiter.

Du siehst hier mal wieder:

Nur weil etwas beliebt ist, muss es nicht unbedingt auch die erste Wahl für Dich und Dein Business sein. Mach nicht, was alle machen, sondern das, was zu Dir und Deinem Business passt.

Möchtest Du mehr über Farben erfahren, dann ist die Brand Design Week genau das richtige für Dich. Vom 04.04.22-09.04.22 gestalten wir gemeinsam Dein Brand Design. 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{Special 1} Farbpsychologie: Rot-Töne

{Special 1} Farbpsychologie: Rot-Töne

Heute machen wir einen DeepDive in die Farbe ROT

Wer mich und meine Brand schon etwas verfolgt, der weiß bereits, dass meine Hausfarbe, also die Farbe meines Unternehmens, Rot ist. Ich werde heute darüber sprechen, warum Rot eine besondere Farbe ist und warum sie für ein Corporate Design gut geeignet ist.

Bereits Goethe sagte:”Die vollendeteste Farbe ist rot.” Doch warum hat Rot so eine Bedeutung in der menschlichen Kultur?

 

Das menschliche Auge reagiert sehr empfindlich auf die Farbe Rot und war deshalb wohl immer schon etwas Besonderes für die Menschen. Tatsächlich scheint die Farbe Rot in der Entwicklung der einzelnen Sprachen schon früh ein eigenes Wort bekommen zu haben. Und in den meisten Kulturen ist sie positiv besetzt.

Doch nicht nur das menschliche Auge reagiert. Die Farbe Rot ist in der Lage, unseren gesamten Organismus zu aktivieren. Sie versetzt uns in Alarmbereitschaft, denn ist etwas in der Natur rot, heißt das, dass Gefahr drohen könnte. Feuer und Blut sind rot und für den Körper gewöhnlich ein Signal, dass er jetzt möglichst schnell und effektiv reagieren muss. Unser Pulsschlag wird erhöht und der gesamte Körper in Bereitschaft versetzt. All das ist evolutionär tief in uns verankert. 

Rot ist eine biologische Überlebenshilfe.

Und wenn man es so will, helfe ich meinen Kunden dabei, mit ihrem Business nicht nur zu überleben, sondern dem eigenen Business Flügel wachsen zu lassen.

Wie bereits gesagt, reagiert das menschliche Auge empfindlich auf Rot, aber interessanterweise haben die meisten anderen Säugetiere Probleme, die Farbe zu erkennen. Einige Insekten z.B. Bienen haben keine Rezeptoren für Rot und sehen bei roten Blumen nur schwarz. Da haben wir es doch besser.

Wir sind in der Lage, diese schöne Farbe in all ihren Nuancen zu sehen. Blutrot, Purpurrot, Weinrot, Braunrot… so viele unterschiedliche Rottöne. Und eine schöne Farbe ist sie wirklich! Zumindest in meinen und den Augen meiner Kunden.

Wusstest Du zum Beispiel, dass das Wort “Schönfärberei” mit der Farbe Rot zusammenhängt?  

Rot war früher ein seltenes Farbmittel und hat deswegen, und wegen seiner auffallenden Färbung, irgendwann die Assoziation “schön” bzw. “attraktiv” bekommen.

Wie Du Dir denken kannst, war Rot keine Farbe für das einfache Volk, da sie so teuer war. Bereits im römischen Reich war die Farbe sehr beliebt. Doch nur hohe Mitglieder des Senats konnten sie sich leisten. 

Im Mittelalter gab es dann den Berufsstand des Schönfärbers. Diese färbten ein leuchtendes Rot in Kleidung, färbten sie also schön. Allerdings konnten sie auch minderwertige Kleidung etwas besser erscheinen lassen, als sie eigentlich war. Von dort ist das Wort “Schönfärberei” bis in den heutigen Sprachgebrauch hängen geblieben. 

Rot hat schon immer eine große Rolle in der Kultur der Menschen gespielt. Weltweit.  

In China ist sie die Farbe von Glück und Reichtum.

Bei den Aschanti hingegen die Farbe der Trauer. 

Bei vielen Völkern ist Rot auch die traditionelle Farbe für das Brautkleid bzw. den Schleier. 

Interessanterweise haben psychologische Studien herausgefunden, dass Männer Frauen in roter Kleidung attraktiver finden, Frauen hingegen misstrauen Frauen in roter Kleidung mehr. Männer in roter Kleidung werden als dominant und entscheidungsfreudig wahrgenommen. 

Aufgrund seiner Signalwirkung wird Rot gerne für Warnschilder eingesetzt, aber auch in der Corporate Identity ist es sehr beliebt.

Die Signalwirkung hängt natürlich auch stark vom Farbwert ab. Ein knalliges Rot hat eine stärkere Wirkung als ein gedecktes. Rot kann auch appetitanregend wirken, während ein Weinrot Wärme und Geborgenheit vermittelt. 

Bei den 100 einflussreichsten Unternehmen, laut Forbes-Liste von 2016, werden nur Blau und Schwarz bzw. Grau häufiger verwendet als Rot. Es ist übrigens auch die meist gewählte Farbe für Fußballvereine. 

Rot löst in uns Menschen einfach Emotionen aus und ist daher so beliebt. Trotzdem ist es natürlich nicht für jedes Unternehmen die passende Farbe. 

Rot ist eine stark emotionale und dominante Farbe. Sie steht für Feuer, Leidenschaft und Energie. Die Assoziationen sind aber nicht nur positiv, so steht Rot auch für Aggression und Wut. “Ich seh rot.” 

Rot signalisiert Lebenslust, Stärke und starke Emotionen sowohl positiv im Sinne von Liebe als auch negativ im Sinne von Wut und Hass. Sie bringt das Blut in Wallung und steht damit auch für Kontrollverlust, das Wilde und Unbeherrschte. Wie das mächtige Feuer, das alles verschlingen kann. 

Rot ist außerdem eine dynamische Farbe und steht auch für Erneuerung. Nicht im Sinne von Auferstehung oder die sanfte Erneuerung in der Natur, sondern im Sinne von Umbruch, Aufbruch, Fortschritt bis hin zur Revolution. 

Rot ist eine Farbe für Unternehmen, die etwas zu sagen haben.

Die Leidenschaft ausdrücken wollen. So wie ich mit meiner Leidenschaft für authentische und ehrliche Marken. Sie spiegelt zudem meine aktive und extrovertierte Art wider und passt daher perfekt für mich.  

Welche Unternehmen fallen Dir spontan ein, wenn Du an die Farbe rot denkst?

Dem einen oder anderen kommt jetzt sicher Coca-Cola in den Sinn. Wusstest Du, dass Coca-Cola sich sein Rot hat schützen lassen? Niemand sonst darf es verwenden. Man kann es sogar gar nicht im normalen 4-Farbdruck-Verfahren herstellen. Die Farbe muss speziell angemischt werden. Daher sind alle Druckerzeugnisse der Marke Coca-Cola fünffarbig. Die vier Grundfarben plus die Farbe “Coca-Cola Rot 2000”. 

Wo wir schonmal beim Thema Rot und Coca-Cola sind… Nein, der rote Weihnachtsmann wurde nicht von Coca-Cola erfunden, allerdings haben sie sehr geholfen dieses Erscheinungsbild zu prägen. 

Wenn Du das nächste Mal ein rotes Logo siehst, versuch mal darauf zu achten, was das Unternehmen macht und wie es auf Dich wirkt. 

Möchtest Du mehr über Farben erfahren, dann ist die Brand Design Week genau das richtige für Dich. Vom 04.04.22-09.04.22 gestalten wir gemeinsam Dein Brand Design. 

 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{E038} So nutzt Du Farbpsychologie für Dein Branding 

{E038} So nutzt Du Farbpsychologie für Dein Branding 

Farben lösen Emotionen und Assoziationen aus. Wir alle werden von Farben beeinflusst und manipuliert. Umso wichtiger ist es, dass Du die „richtigen“ Farben für Deinen Auftritt auswählst.

In der Farbpsychologie geht es nicht nur darum, bestimmte Emotionen hervorzurufen. Es geht darum, Farben zu nutzen, um die Erwartungen von Kunden an Produkte und Marken zu erfüllen.

An welche Farbe denkst Du, wenn Du das Wort „Wasser“ hörst? Wahrscheinlich an Blau. Und bei dem Wort „Liebe“? Rot, oder? Sie müssen für das stehen, was Du in Deinen Betrachtern hervorrufen willst.

Ich möchte klären, warum Farben so wichtig für Dein Business sind.

Farbe kann weit mehr als nett aussehen. Sie kann kommunizieren, emotional bewegenund hat einen hohen Wiedererkennungswert. Es gibt sogar Studien, die belegen, dass Menschen anhand der Farbe beurteilen, ob sie ein Produkt mögen. Und genau diese Eigenschaften solltest Du für Deine Marke nutzen.

 

Die richtige Farbe für Deine Personal Brand

So sehr man vielleicht glaubt, sich gegen jegliche Manipulation wehren zu können, Farbe wirkt viel unterbewusst und ist schon immer ein Überlebensfaktor in der Evolution gewesen. Die Wirkung von Farbe kann man kaum willentlich beeinflussen und genau deshalb ist sie für Dein Business so unverzichtbar. 

 

Unternehmen nutzen Farben ganz gezielt für ihr positives Erscheinungsbild. Ob im Produktdesign, in der Werbung oder im Webdesign. Um ihre Mission zu bekräftigen, treiben es Marken gerne bunt.

 

Welche Farbe ist nun die richtige für Deine Marke?

 

Überlasse Deine Branding-Farbe nicht dem Zufall. Berücksichtige den Markt, auf dem Dein Business vertreten ist. Überlege Dir, was Dich und Deine Marke auszeichnet, wofür Dein Produkt oder Deine Dienstleistung steht. Die Farben, die Du für Dein Design wählst, vermitteln den Kunden die Persönlichkeit Deines Unternehmens, Deiner Marke.

 

Wie willst Du also wahrgenommen werden?

Wie wirkst Du am authentischsten?

Welche Emotionen willst Du mit Deinem visuellen Auftritt hervorrufen, womit möchtest Du assoziiert werden?

 

Deine Marken-Werte

 

Deine Marken-Persönlichkeit wird unter anderem durch die Wahl Deiner Branding Farben sichtbar. Welche Botschaft und welche Werte möchtest Du vermitteln und wie verknüpfst Du diese mit einer Farbe? In erster Linie wirken Farben auf das Unterbewusstsein. Dort können sie Deine Philosophie und Deine Message zu Deinen Wunschkunden transportieren. Darum spielen Farben und vor allem ihre Wirkung bei Deinem Firmenauftritt, Deiner Kommunikation und Deinem Marketing eine wichtige Rolle.

 

Definiere Deine Zielgruppe

 

Mache Dir darüber hinaus Gedanken, welche Zielgruppe Du ansprechen möchtest. Je genauer Du Deine Zielgruppe kennst, desto eher weißt Du, was sie braucht, sich wünscht und wonach sie sucht. Die Farbe ist das erste, das Deine Kunden und Kunden von Deiner Marke wahrnehmen werden. Visuelles wirkt in einem Bruchteil von Sekunden. Es ist daher ungemein wichtig, das nicht außer Acht zu lassen.

 

Farbwirkung. Eine kurze Übersicht:

 

Rot: Eine Farbe geprägt durch Gegensätzlichkeit. Die warme Farbe steht für Liebe, Leidenschaft und Energie.

 

Orange: Eine freundliche Farbe und hat fast keinerlei negative Assoziationen. Dafür positive wie Enthusiasmus, Vitalität und Humor

 

Gelb: Optimistisch und zufrieden. Unternehmen setzen Gelb im Marketing ein, um die Stimmung aufzuhellen, Fröhlichkeit und Wärme zu vermitteln.

 

Grün: Ruft Ruhe, Balance, Harmonie und Glück hervor. Grün in der Werbung steht darüber hinaus für Umweltbewusstsein und Naturverbundenheit.

 

Blau: Genießt im Branding große Beliebtheit. Blau ist glaubwürdig, zuverlässig und sicher, wird häufig von Versicherungen und Finanzdienstleistern verwendet. Helle Töne sind energiegeladen und erfrischend.

 

Weiß: Rein und sauber. Steht für Gesundheit und Frieden. Weiß geht aber auch mit Kälte, Einfallslosigkeit und Sterilität einher.

 

Schwarz: Verbündet sich mit Eleganz, Kraft und Wohlstand. Schwarz in der Werbung eignet sich vor allem für moderne und zukunftsweisende Produkte, Dienstleistungen und Marken.

 

Bedenke: Du kannst nicht jede einzelne Person Deiner Zielgruppe berücksichtigen. Die Farbwahrnehmung ist etwas sehr Subjektives. Jede Farbe kann sowohl negative als auch positive Assoziationen hervorrufen.

Bediene Dich daher den Erkenntnissen der Farbpsychologie.

Für Farben im Branding gibt es keinen Masterplan. Wichtig ist, dass Du die Farben in den richtigen Kontext stellst.

 

 

Tipps für den richtigen Umgang mit Deinen Brandingfarben:

 

  • Treibe es nicht zu bunt. Achte dabei auf abgestimmtes Farbschema. Verwende Kontraste, so wird es für das Auge interessanter. Wähle eine Hauptfarbe (allerhöchstens zwei) und kombiniere dazu maximal 3-5 Farben zu Deiner einzigartigen Farbpalette.
  • Bleibe einheitlich. Farben bleiben sehr stark in Erinnerung. Verwende daher immer Deine Farben und weiche nicht davon ab. Auch Kanalübergreifend auf Social Media usw.
  • Gib Farben Raum, um zu wirken. Arbeite mit freien Flächen und lass Deine Brandingfarben so ihre gesamte Wirkung entfalten.
  • Sei authentisch. Erinnere Dich, welche Werte, Philosophie und Message Du Deinem Kunden transportieren möchtest.

Möchtest Du mehr über Farben erfahren, dann ist die Brand Design Week genau das richtige für Dich. Vom 04.04.22-09.04.22 gestalten wir gemeinsam Dein Brand Design. 

 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{E037} 7 fatale Personal Brand Fehler

{E037} 7 fatale Personal Brand Fehler

Ist es einfach, eine persönliche Marke zu führen?

Nun, es ist wie bei jedem Unternehmen, Du brauchst ein gutes Design, Branding, Message, Inhalt, ein Angebot und einiges mehr.

Und eine persönliche Marke braucht Zeit, schau Dir Unternehmer wie Dirk Kreuter an, er hat sie über Jahre hinweg aufgebaut.

 

Hier sind 7 Fehler, die Du vermeiden darfst, wenn Du eine gute persönliche Marke führen willst.

 

Warum hat Deine Personal Brand eine geringe Sichtbarkeit?

 

Fehler 1: Angst davor haben, die eigene Überzeugungen zu teilen und die Meinung zu sagen – Du versteckst Deine Persönlichkeit

 

Deine Persönlichkeit macht Dich aus. Deine Persönlichkeit ist das, was Menschen dazu bewegt, Vertrauen zu Dir aufzubauen und dann bei Dir zu kaufen.Trotzdem verstecken sich viele. Ganz ehrlich: das haut niemanden vom Hocker! Stell Dir mal vor, Madonna hätte immer nur unter der Dusche gesungen.Klar sind Dein Angebot und Deine Dienstleistung wichtig, aber im Vordergrund musst Du stehen. Denn eine Personenmarke aufbauen bedeutet, Dich sichtbar zu machen.

 Ja, wer sich zeigt, macht sich auch angreifbar. Ich kann Dir versichern, dass Du ohne Deine Persönlichkeit zu zeigen keine Kunden online gewinnen wirst. Ich gebe Dir mal ein Beispiel: Ich habe einen Hund und ich liebe es zu reisen. Das schafft sofort bei Hundebesitzern und Reise/Freiheitsliebhabern, eine echte und tiefe Verbindung, weil ihnen das Leben, das ich führe, vertraut ist.

 

Fehler 2: Kein einheitliches Erscheinungsbild

 

Die einen denken, sie brauchen unbedingt ein Logo. Die anderen denken, sie brauchen gar kein Logo. Also, ich will das mal kurz aufklären. Ein Logo alleine macht keine Marke aus. Ein Logo alleine sorgt nicht für Erfolg. Ein Logo jedoch kann ein Wiedererkennungswert sein, wenn es ein gutes Logo ist. Denn ein gutes Logo ist vermutlich einprägsamer als ein Vor- und Zuname. Dennoch ist ein Logo alleine noch keine Brand, keine Marke. Wichtig ist, dass Du Dir ein einheitliches und vor allem professionelles Erscheinungsbild aufbaust, damit Du besser in Erinnerung bleibt und Deine Glaubwürdigkeit gesteigert wird.

 

Fehler 3: Du trägst einen Bauchladen vor Dir her

 

Immer wieder erlebe und sehe ich es, wie Kunden zu Beginn Ihrer Zusammenarbeit mit mir einen riesigen Bauchladen vor sich hertragen. Ich frage sie dann immer freundlich, ob sie davon nicht allmählich Rückenschmerzen bekommen.

 

Ich kann Dir also aus eigener Erfahrung sagen: Trau Dich nicht alles verkaufen zu wollen, nur, weil Du es vielleicht kannst. Trau Dich, nicht AN ALLE verkaufen zu wollen, sondern nur an eine ausgewählte Gruppe. An Deinen Lieblingskunden. Und Du wirst sehen: Es wird sich so viel ändern.

 

Fehler 4: Das Angebot ist fluffig, unpraktisch oder nicht verständlich

 

Hast Du schon ein Angebot, das Dir förmlich aus den Händen gerissen wird? Ja dann herzlichen Glückwunsch.

Was glaubst Du, wie viele Websites oder Anbieter es gibt, die haben einfach kein konkretes Angebot? Stell Dir mal vor, Du gehst in den Supermarkt und die Regale sind leer. Was bitte willst Du denn dann kaufen? Wenn Du nichts anbietest, dann kann auch keiner etwas kaufen. So einfach ist das… Jedoch sollte das Angebot so klar und verständlich als möglich beschrieben sein. Was passiert sonst? Sonst steigt der potenzielle Kunde innerlich aus, bevor es zum Verkauf kommt.

 

Fehler 5: Konsistenz und Disziplin hinken hinterher

 

Eine Personal Brand ist nichts, was man einmal aufbaut und dann ist sie fertig. Stell Dir mal vor, Du hättest Dich nach Deiner eigenen Geburt nicht weiterentwickelt. Dann würdest Du jetzt immer noch laut schreiend auf dem Rücken irgendwo liegen und wärst darauf angewiesen gefüttert zu werden. Eine Personal Brand braucht Disziplin und Konsistenz. Nur so kann sich eine Personal Brand auch weiterentwickeln.

 

Fehler 6: Nicht auf das Publikum hören und keine relevanten Inhalte erstellen

 

Warum hörst Du meinen Podcast? Warum liest Du gerade diesen Artikel? Vermutlich, weil Du erwartest, dass ich etwas zum Thema Personal Branding und Markenaufbau erzähle. Richtig? Jetzt stell Dir mal vor, ich würde die ganze Zeit nur von Wackelpudding in all seinen Farben und Konsistenzen berichten. Ziemlich am Thema vorbei, oder? Stell Dir mal vor, ich würde nur Bilder von meinem Essen posten. In einer Gruppe, in der es sich um Personal Branding handelt. Wie relevant wäre das? Und genau so geht es auch Deinen Wunschkunden. Die wünschen sich Inhalte, weshalb sie Dir folgen.

 

Fehler 7: Nicht in der eigenen Spur bleiben, versuchen, jemand anderes zu sein und zu viele Dinge gleichzeitig tun > Du bist nicht authentisch bzw. Du spielst eine Rolle

 

Auch mir passiert es doch immer wieder, dass ich mich mit anderen vergleiche, meistens mit Menschen, die schon viiiiieeeel weiter sind als ich. Da kann ich Dir nur empfehlen: schau nicht zu viel links und rechts, sondern konzentriere Dich auf das, was Du kannst, was Du schon erreicht hast und was Du anbietest.

Ja, es wird auch andere geben, die dasselbe anbieten. Es gibt Designerin und Marketer wie Sand am Meer und dennoch kann ich seit 18 Jahren sehr gut davon leben. Denn ich mache es eben auf meine Art und Weise. Und Du schaust ja jetzt gerade mir zu und nicht einem anderen.

 

Es ist so wichtig, dass Du auf Dich schaust und Deinen Weg findest. Bringe Deine Persönlichkeit ein und mache die Dinge so, wie eben nur Du sie machen oder darstellen kannst.

 

Alle Liebe,
Deine Marischa