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{Special 5} Farbpsychologie: Gelb-Töne

{Special 5} Farbpsychologie: Gelb-Töne

In der subtraktiven Farbmischung ist Gelb eine der Grundfarben

Es ist außerdem die hellste der bunten Farben. Gelb wirkt strahlend und anregend und hat grundsätzlich eine fröhliche Eigenschaft. 

Durch seine strahlende und knallige Wirkung zieht Gelb Aufmerksamkeit auf sich und wird daher im Straßenverkehr und bei Warnschildern als Signalfarbe verwendet.

In Kombination mit Schwarz hat Gelb die größte Signalwirkung. Der starke Kontrast zwischen dem hellen Gelb und dem dunklen Schwarz wird gerne bei Gefahrenzeichen, zum Beispiel bei “Achtung Hochspannung” – Schildern verwendet.

Es waren aber nicht die Menschen, die sich diese Kombination haben einfallen lassen. 

In der Natur ist diese Färbung für giftige Tiere typisch, die ihren Fressfeinden so signalisieren, dass sie keine geeignete Beute sind.

Gute Beispiele sind dafür Feuersalamander und Pfeilgiftfrosch. Aber auch Bienen und Wespen tragen modisches schwarz-gelb, um Feinde abzuschrecken. Das machen sich auch ungiftige Tiere zu nutzen. So imitieren zum Beispiel Schwebfliegen die schwarz-gelbe Färbung, obwohl sie selbst gar nicht giftig sind. Dies nennt man in der Biologie Mimikry.

Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich habe bereits so manchen Menschen panisch vor einer kleinen Schwebfliege flüchten sehen, weil er oder sie dachte, es sei eine Biene.

Funktioniert also auch bei den großen Tieren.

 

Gelb hat eine große symbolische Bedeutung und viele Assoziationen sowohl positiv als auch negativ

 

In der traditionellen abendländischen Kultur ist Gelb eher negativ besetzt. So steht Gelb zusammen mit Grün für Neid und Gier. 

Im Christentum kann Gelb zwar auch für Petrus stehen, was positiv ist, jedoch genauso für Ketzerei und Judas und somit auch für Verrat. 

Im Mittelalter war es in vielen Ländern für Juden Pflicht, einen gelben Ring oder Fleck als Kennzeichnung zu tragen. Wieder aufgegriffen wurde dies dann traurigerweise 1938 für den sogenannten Judenstern. Eine vom deutschen nationalsozialistischen Regime eingeführte Zwangskennzeichnung. 

Eine negative Konnotation kann Gelb auch in China haben. Die Bezeichnung “Gelbe Musik” durch die Regierung steht für obszöne Musik und die “gelbe Literatur” bzw. der “gelbe Film” ist ein Euphemismus für Pornografie. 

Allerdings war und ist Gelb in China auch sehr positiv. Gelb hat durch seine farbliche Nähe zu Gold die Assoziation von Reichtum und Erfolg, Ruhm und Fortschritt. Früher war es einzig und allein dem Kaiser gestattet, gelbe oder goldene Kleidung zu tragen. In der chinesischen 5-Elemente-Lehre der Daoisten ist Gelb auch die Farbe der Erde und steht somit auch für Ausgeglichenheit und Wandel. 

In Thailand ist Gelb die Farbe des Königshauses. In Wappen und Flaggen wird Gelb auch als Stellvertreter für Gold eingesetzt. So zum Beispiel in der deutschen Flagge. 

Gelb hat in der modernen westlichen Welt im Gegensatz zu früher eher positive Assoziationen. Es steht für Fröhlichkeit, Frische, Lebensfreude und Wärme. Was mit Gelb assoziiert wird, hängt immer auch vom Farbton ab. 

Goldgelb ist der wärmste Gelbton. Er erinnert an die Sonne, goldgelbe Weizenfelder, Sonnenblumen und erzeugt so ein angenehmes Gefühl, erregt die Sinne und verbreitet Freude.

Trotz der behaglichen Atmosphäre, die Gelb schafft, vermittelt es im Gegensatz zu Grün kein Gefühl der Ruhe. Dafür ist die Farbe viel zu dynamisch. Sie weckt Assoziationen von Bewegung, Aktivität und Energie. 

Wer als Unternehmen Freude ausstrahlen möchte, der sollte Gelb als Unternehmensfarbe in Betracht ziehen. 

Aber Vorsicht, wie Orange kann auch Gelb unangenehm wirken. Wegen seiner Strahlkraft kann es als grell und aufdringlich empfunden werden. Der richtige Farbton will also gefunden und gekonnt eingesetzt werden.

 

An was für Unternehmen denkst Du, wenn Du an die Farbe Gelb denkst? Nikon, Ikea oder vielleicht Ferrari?

Ich denke als Erstes an die Post. Warum ist die Post gelb? Weil alle Postboten fröhlich und energiegeladen durch die Gegend flitzen?

Oder hat es etwas mit der Assoziation Gold zu tun? Letzteres ist tatsächlich schon recht nah dran.

Die Reichsfarben des Deutschen Reiches unter Kaiser Maximilian waren Schwarz und Gold. Die Thurn und Taxis orientierten sich an diesen Farben für die Uniformen ihrer Posthalter. Sie bekamen gelbe Jacken mit schwarzen Aufschlägen und waren somit deutlich als kaiserliche Kurierpost erkenntlich. Wer jetzt glaubt, die Post war seitdem durchweg Gelb, der irrt allerdings.

Im Laufe der Zeit gab es je nach Auftraggeber und Landesfarbe unterschiedlich farbige Uniformen. Die für Preußen waren zum Beispiel dunkelblau und orange. Interessanterweise waren Fuhrwerke und später auch Kraftfahrzeuge bzw. Eisenbahnwaggons meist trotzdem gelb. 

Einheitlich gelb wurde die Post in Deutschland erst wieder 1946. Beschlossen wurde dies durch den Kontrollrat der Alliierten. 

Trotzdem ist in vielen Teilen der Welt Gelb die Farbe der Post. In Europa ist die Post bis auf ganz wenige Ausnahmen entweder gelb oder rot. 

Die Postboten sind bestimmt trotzdem fröhlich. Vor allem dann, wenn Du ihnen mal ganz lieb Danke sagst.

In ein paar Tagen (vom 04.04-09.04.22) startet meine BRAND-DESIGN-Week. Möchtest Du gemeinsam mit mir Deine Brand Design gestalten? Dann mach mit!

 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{Special 4} Farbpsychologie: Orange-Töne

{Special 4} Farbpsychologie: Orange-Töne

Eine wirklich leckere Farbe

 

Warum sag ich leckere Farbe? Nun, weil die Farbe Orange nicht nur als appetitanregend gilt, sondern der Name tatsächlich von der Zitrusfrucht Orange kommt.

Erst mit der Verbreitung dieser leckeren Südfrucht wurde Orange zum anerkannten Farbnamen. Vorher wurde es als Rotgelb oder Gelbrot bezeichnet. Im Altdeutschen hieß die Farbe früher “kreß”. Das rührte von der Blütenfarbe der Kapuzinerkresse her. 

 

 

In Deutschland ist Orange eine der unbeliebtesten Farben, jedoch auch weltweit ist sie wenig populär

 

In den Niederlanden wird Orange positiver gesehen, da es mit dem Königshaus und natürlich auch mit der Fußballnationalmannschaft verbunden wird. Auch in weiten Teilen Asiens hat Orange einen besseren Stand als in der westlichen Welt, was mit den dortigen Religionen und der damit verbundenen Kultur zusammenhängt. 

Sowohl im Buddhismus als auch im Hinduismus spielt Orange eine wichtige Rolle. Die Gewänder der buddhistischen Mönche sind orange und die Farbe steht für die höchste Stufe der menschlichen Erleuchtung.

 

Orange zählt zu den warmen Farben

 

Sie vermittelt je nach Farbton ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Wohlbefinden. In der Psychologie gilt Orange als stimmungsaufhellend und fördernd von Kreativität und Optimismus. Orange wird außerdem oft mit Energie, Tatendrang, Dynamik, Freude und Jugendlichkeit assoziiert. 

Durch ihre enorme Leuchtkraft kann Orange aber auch schnell aufdringlich und laut wirken. Dies hat aber auch seinen Nutzen, so wird Orange als Warnfarbe im Straßenverkehr zum Beispiel bei Warnwesten und bei Gefahrengutkennzeichnungen verwendet. Kommunale Fahrzeuge wie Müllabfuhr und Schneeräumdienste nutzen auch häufig Orange.

 

Warum ist Orange aber so unbeliebt?

 

Vielleicht sind die wilden 70er mit Schuld.

Durch ihre übermäßige Verwendung in den 70er Jahren hatte die Farbe Orange auch lange Zeit einen unseriösen oder auch billigen Anklang. Es war die In-Farbe schlechthin und wurde in so gut wie allem und in den schrillsten Kombinationen verwendet.  Zudem waren die 70er das Zeitalter der Plastikmöbel. Überall Plastik, überall Orange. So kam es, dass die Leute sich einfach irgendwann satt gesehen hatten. Billig, unseriös, schrill. Geächtet verschwand das arme Orange eine Zeit lang von der Bildfläche. Auch heute noch ist etwas, was hochwertig ist, in den seltensten Fällen orange. 

 

Orange ist als Farbe für Unternehmen geeignet, die auffallen wollen, die Energie und Lebensfreude ausstrahlen möchten

 

Bekannte große Marken mit der Farbe Orange sind zum Beispiel Fanta und Nickelodeon. 

Für eine Orangenbrause wie Fanta ist Orange selbsterklärend passend. Aber auch die Vermarktung von Fanta geht mittlerweile viel in die Richtung Jugendlichkeit, Geselligkeit und Spaß, was durch die orangen Farben wunderbar übermittelt wird. Daher ist die Unternehmensfarbe nicht nur passend zur Frucht, sondern auch zur Botschaft, die sie vermitteln möchten. 

Um Spaß geht es auch bei Nickelodeon. Dabei handelt es sich um einen privaten Fernsehsender für Kinder. Lebensfreude, Energie, aber auch das poppige, aufdringliche, das Orange ausstrahlt, sprechen Kinder an. 

 

Richtig eingesetzt kann es aber eine wunderbare Farbe sein, um Aufmerksamkeit zu generieren und Spaß auszudrücken

Sie kann auch als Kontrast zu einer ruhigeren Hausfarbe verwendet werden. 

Als Farbe der Geselligkeit und Kommunikation ist sie auch gut für Unternehmen geeignet, die aus der Kommunikationsbranche kommen, vor allem, wenn sie auch gleichzeitig Freude vermitteln möchten.

Welche Unternehmen fallen Dir noch ein, die Orange in ihrem Logo haben? Findest Du, die Farbe passt zu ihnen?

 

Denk dran: Vom 04.04-09.04.22 findet meine BRAND-DESIGN-Week statt. Mache mit und lass uns gemeinsam Dein Brand Design gestalten 😉

 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{Special 3} Farbpsychologie: Grün-Töne

{Special 3} Farbpsychologie: Grün-Töne

Fangen wir mit ein paar kurzen Basics an

 

Das Wort Grün ist in der deutschen Sprache verbunden mit dem althochdeutschen Verb “gruoen”. Dieses bedeutet soviel wie “wachsen”, “sprießen” oder gedeihen. Wenn wir das mit unserer heutigen Bedeutung von Grün vergleichen, ist das auch gar nicht so unterschiedlich. Immerhin steht Grün auch heute für Wachstum und Leben. 

 

 

Grün ist eine, in der Natur, sehr häufig vorkommende Farbe

 

Es gibt eine ganze Bandbreite an natürlichen Grüntönen z.B. Grasgrün, Maigrün oder Tannengrün. Ihre grüne Farbe verdanken Pflanzen dem Chlorophyll.

Im Herbst jedoch, wenn ihre Wachstumsphase zu Ende geht, verringert sich der Chlorophyllanteil vor allem im Laub der Bäume. Dann kommen die gelben und roten Naturstoffe mehr zur Geltung. Herbstliches Laub kündigt den baldigen Winter und damit die scheinbar “tote” Natur an.

In der Poesie wird der Herbst auch als “schönes Sterben” betitelt. Dem gegenüber steht der Frühling, das ergrünen der Pflanzen, für neues Leben und Wachstum. Diese Symbolik fand im Mittelalter Einzug in den Sprachgebrauch. So sprach man von einer ergrünenden Liebe, wenn diese gerade im Entstehen begriffen war.

Daraus leiteten sich wieder andere Redensarten ab wie “die grüne Seite” als die bessere Seite eines Menschen. Auch die heute noch gebräuchliche Redensart “jemandem nicht grün sein” kommt aus dieser Zeit. 

Eine weitere Bedeutung von Grün ist neben Leben auch die Hoffnung und Zuversicht. Jeder Winter findet irgendwann ein Ende und es muss Frühling werden. Das Grün kommt auf jeden Fall wieder. 

In vielen Kulturen gab es bereits im Altertum die Tradition, sich immergrüne Pflanzen oder Tannengrün über Winter ins Haus zu holen. In nördlichen Gegenden wurden Tannenzweige ins Haus gehängt um bösen Geistern das eindringen und einnisten zu erschweren und gleichzeitig war es eine Erinnerung an die Hoffnung des wiederkehrenden Frühlings. 

 

Grün kann aber auch negative Assoziationen haben

Zum Beispiel kann es als giftig gelten. 

Dies hängt mit Färbemitteln zusammen. Früher waren in grüner Farbe, vor allem in der farbintensiven und haltbaren, viele giftige Stoffe enthalten, wie zum Beispiel Arsen, Kupferacetat oder Bleichromat. Besonders farbintensives, knalliges Grün wird auch als Giftgrün bezeichnet. 

Aber auch Pflanzen konnten zum giftigen Ruf der Farbe beitragen. Unreife Früchte können giftig sein, wie z.B. bei Tomaten oder die oberirdisch wachsenden grünen Früchte der Kartoffel.

Auch die negativen Assoziationen wie Unreife oder Unerfahrenheit rühren von unreifen Früchten. Darauf beziehen sich Redensarten wie “grün hinter den Ohren sein” oder die Bezeichnung “Grünschnabel”. 

Man kann auch grün im Gesicht sein. Das heißt eigentlich, dass man fahl aussieht. Durch fehlendes Blutrot sieht die Haut blässlich, vielleicht sogar leicht grünlich aus und so steht die “grüne Gesichtsfarbe” für körperliche und seelische Krankheit. Wenn man sich allerdings vor Neid so ärgert, dass man seine Gesichtsfarbe verliert, dann wird man “grün vor Neid.”

 

Die Farbe Grün ist allgemein sehr positiv besetzt

In der Religion steht sie im Christentum für die Auferstehung und im Islam für den Islam selbst. 

In Irland steht Grün nicht nur für die Insel selbst, sondern für den Katholizismus und den Saint Patrick’s Day. Wo wir gerade bei Irland und dem Saint Patrick’s Day sind, fallen mir auch noch Kleeblätter ein.

Die Farbe Grün ist auch noch ein Symbol für Glück. 

Eine weitere positive Assoziation mit Grün ist Ruhe.

Sie steht dafür, dass etwas in Ordnung ist, es keine Probleme oder Fehler gibt. So steht grünes Licht für das Erlauben eines Vorganges, wie das Fahren oder Gehen an einer Ampel. 

 Wegen seiner großen Verbindung zur Natur, ist Grün auch die Farbe von Natur und Umweltschutz. So tragen viele Umweltorganisationen oder politische Parteien, die sich angeblich für die Natur einsetzen, Grün in ihrem Logo. Grün steht auch für Nachhaltigkeit und ökologischen Anbau und so werden Produkte, die den Anschein erwecken sollen, sie wären umweltfreundlich, gerne mit Grün gestaltet.  Damit sind wir jetzt auch schon an dem Punkt “Grün in der Corporate Identity” angekommen. 

 

Grün ist die Farbe des Wachstums und des beginnenden Lebens

Blätter im Frühling haben meist eine zarte, frische Farbe. Diese steht daher für Jugendlichkeit, Lebendigkeit und Frische. 

Grün strahlt allerdings auch eine gewisse Ruhe aus, auch wenn sie auf unseren Körper keine so intensive Wirkung hat wie Blau. Aber dennoch steht sie auch für Frieden, Festigkeit, Selbstachtung und Gesundheit. 

 

Grüntöne schaffen durch ihre Natürlichkeit eine angenehme und ruhige Atmosphär 

Daher ist es natürlich eine perfekte Farbe für Unternehmen, die ihre Nähe zur Natur ausdrücken möchten oder auch die Natürlichkeit ihrer Produkte. Außerdem passt sie zu Unternehmen, deren Kernaspekt die Gesundheit ist, z.B. Versicherungen, Heilpraktiker und ähnliches.

In der heutigen Zeit legen immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sie entwickeln ein Verantwortungsgefühl und versuchen ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. 

Es gibt allerdings auch Firmen, die dieses neue ökologische Bedürfnis der Konsumenten und die positiven Assoziationen von Grün für sich ausnutzen wollen, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, als sie verdienen würden. So wird eine Corporate Identity erstellt, die möglichst auf die Assoziationen von Nachhaltigkeit und Naturschutz abzielt, obwohl das Unternehmen nichts oder nur unzureichend etwas für die Natur oder Gesundheit tut. In vielen Fällen gehören sie sogar zu den Zerstörern der Umwelt und versuchen dies durch sogenanntes “Greenwashing” zu überspielen. 

Als Greenwashing werden PR-Methoden bezeichnet, die ein Unternehmen in der Öffentlichkeit in ein positives Licht bezüglich Umweltschutzes und Verantwortungsbewusstsein rücken sollen. 

Eine der bekanntesten Greenwashing-Kampagnen der letzten Jahre war die “beyond petroleum”-Kampagne von BP. BP ist ein Mineralölkonzern und vielleicht erinnert ihr euch an die Ölpest im Golf von Mexiko 2010 für die BP verantwortlich war. Diese Firma steht seit jeher in der Kritik wegen Menschenrechtsverletzungen und Missachtung der Umwelt. Aber schaut euch ihr Logo an….Grün.

Eine stilisierte gelbe Sonne mit einem grünen Kranz. Das Logo erinnert an eine grüne Sonnenblume. 

Würde man nur das Logo sehen und die Firma nicht kennen, man würde wahrscheinlich einen Hersteller von Bioprodukten oder vielleicht Naturkosmetik dahinter vermuten, aber sicher nicht ein so die Umwelt verachtendes Unternehmen. 

Das neue Logo entstand im Zuge einer ausgedehnten Greenwashing Kampagne. Das vorherige Logo hatte auch schon einen Grünton, der aber weniger Assoziationen zur Natur geweckt hatte.

Ein Unternehmen sollte sich bewusst machen, dass derartige Manipulationen heutzutage durchs Internet schneller aufgedeckt werden und lange verweilen. Daher sollte man immer zweimal überlegen, ob man versucht sich mit falschen Federn zu schmücken. Ist der Vorwurf des Greenwashing oder der falschen Versprechungen erstmal da, wird man ihn so schnell nicht mehr los und der Imageschaden ist enorm. 

Also, sei gut zur Umwelt, sei gut zu Deinen Mitarbeitern und werde zu einem Unternehmen, dass Werte nicht nur als Fassade trägt. 

Dann kann man auch mit der Farbe Grün nicht mehr viel falsch machen. 

 

Vom 04.04-09.04.22 findet meine BRAND-DESIGN-Week statt. Lass uns also gemeinsam Dein Brand Design gestalten 😉

 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{Special 2} Farbpsychologie: Blau-Töne

{Special 2} Farbpsychologie: Blau-Töne

Fangen wir mit ein paar kurzen Basics an 

Das Wort Blau kommt vom althochdeutschen „Blau“, was soviel wie schimmernd oder glänzend bedeutet.

Bekannte blaue Farbmittel sind zum Beispiel Indigo und Ultramarinblau. Blau gilt als sogenannte “kalte Farbe”. Aber obwohl sie allgemein als “kalt” empfunden wird, so gibt es durchaus auch “warme Blautöne”. 

Das sind Blautöne mit einem Rotstich. Ein Beispiel dafür ist das eben schon erwähnte Ultramarinblau.

Dass Blau auf Menschen meist eine kalte Wirkung hat liegt an Erfahrungswerten. Im Winter bekommt die Außenwelt einen Blaustich. Die blauen Schatten auf Schnee und Eis haben sich in uns eingebrannt und so erzeugt blau häufig ein Gefühl von Kälte. 

 

 

Was total interessant ist:

Blau zählt zu den Farben, die nachweisbar menschliche Körperfunktionen beeinflussen können.

In der Natur ist Blau für den Körper das Signal, dass alles ruhig ist. Der blaue Himmel und seine Widerspiegelung im Wasser haben auf den Körper eine beruhigende, verlangsamende Wirkung, steht dabei aber auch für Sehnsucht. 

In der endlosen Ausdehnung des Himmels findet sich Beständigkeit und daraus resultieren wieder Assoziationen von Harmonie, Sympathie, Treue und Zufriedenheit. Das wird natürlich gerne für ein Corporate Design ausgenutzt. Dazu gleich noch etwas mehr. 

Dem gegenüber steht aber auch die Assoziation von Trauer, Melancholie und Depression. So bedeutet der englische Ausdruck „sich blau fühlen“, „to feel blue“, dass man sich traurig oder niedergeschlagen fühlt. Das spiegelt sich auch im Namen der Musikrichtung Blues wider.

In der deutschen Sprache gibt es auch eine nicht ganz so positive Redewendung mit der Farbe Blau. Nur wenn bei uns jemand blau ist, dann ist er nicht traurig, sondern betrunken. Daran angelehnt ist das Blaue Kreuz. Eine christliche Organisation, die sich um Suchtkranke kümmert. Die positiven Assoziationen überwiegen jedoch. Das Wort “blau” hören, erinnert eher an die negativen Aspekte, wenn man die Farbe jedoch sieht, überwiegen die positiven.

Trotz allem hat Blau allgemein eine angenehme und beruhigende Wirkung auf Menschen. Angeblich soll es auch die Konzentration fördern und wachhalten. Also, warum nicht einfach mal das Arbeitszimmer blau streichen? Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen noch produktiver zu sein.

 

Blau hat in der Religion eine tiefe Bedeutung

 

Im Judentum steht das Hellblau des Himmels für Gott, Glauben und Offenbarung. Die Farbe findet sich auch auf der israelischen Flagge wieder. In der römisch-katholischen Kirche hingegen steht Blau für die Gottesmutter Maria. 

Ihr habt sicher schon einmal Mariendarstellungen in Gemälden gesehen. Dort wird sie so gut wie immer in einem blauen Gewand gezeigt.

Aufgrund dieser Verknüpfung zu Maria galt blau auch lange Zeit als Frauenfarbe. Rot war für die Männer, Blau für die Frauen. Das hat sich auch bei Kindern widergespiegelt. Rosa für die Jungen, Hellblau für die Mädchen. 

Genau umgekehrt zu heute. 

An sich auch ein Beispiel dafür, dass Farbpräferenzen häufig nichts weiter sind als anerzogene Traditionen. Unglaublich, dass es heutzutage Leute gibt, die fast einen Herzinfarkt kriegen, nur weil ihr kleiner Sohn mal ein rosa T-Shirt haben möchte. Alles ist im Wandel und auch Assoziationen sind nicht statisch.

Erst nach dem ersten Weltkrieg fingen die Auffassungen an, sich zu wandeln. Blau wurde zur Farbe der Arbeits- und Männerwelt, gefördert durch blaue Arbeitskleidung wie den Blaumann oder blaue Marineuniformen. Für kleine Jungen kamen blaue Matrosenanzüge in Mode und so wandelte sich die Bedeutung der Farbe langsam aber sicher.

 

Für ein Drittel der Deutschen ist Blau die Lieblingsfarbe und das geschlechterübergreifend

 

Aber nicht nur Personen, sondern auch Unternehmen haben eine Schwäche für diese beruhigende Farbe. 

In der Forbesliste der 100 einflussreichsten Marken von 2016 haben die meisten Unternehmen blau in ihrem Logo.

 

Warum ist das so?

Erstmal hat natürlich nicht jedes Unternehmen das gleiche Blau. Es ist eine sehr vielseitige Farbe und passend für unterschiedliche Branchen und Produkte.

Helles Blau wird gerne für Produkte eingesetzt, die gekühlt werden müssen, aber auch für Hygieneprodukte oder in der Medizinbranche. Ein helles Blau vermittelt ein Gefühl von Klarheit und Reinheit, aber auch von Kälte. Man denke nur mal an Eisblau.

Blau ist außerdem die Farbe von Sachlichkeit, Sicherheit und Treue. Daher setzen gerade Unternehmen, die Seriosität und Vertrauen ausstrahlen möchten, auf Blau z.B. Banken und Versicherungen. 

All diese Assoziationen, die Blau weckt, passieren viel unterbewusst. Menschen lieben Blau, weil es ihnen bekannt ist und vor meistens in einem positiven Kontext gesehen wird. Es ist eine sehr natürliche Farbe und weckt Sehnsüchte. 

Diese Eigenschaften sind es, warum man als Marke gut damit arbeiten kann.

 

Die Bildwelt, die durch Blau geprägt ist, kann man ebenfalls gut für sein Unternehmen einsetzen 

Beste Beispiele sind da Himmel und Meer. Weite, Ruhe und Entspannung. Blau strahlt Harmonie aus, Sicherheit, ja sogar eine Art Urvertrauen.

Welche Assoziationen könnten für ein Unternehmen besser sein?

Blau ist zudem viel vertreten bei den ganz großen Unternehmen, den „Global Players“. 

Der blaue Planet, die Weite des Himmels, die bläuliche Färbung großer Berge in der Ferne…mit Blau ist auch globale Größe verbunden.

 

Nun gut, wenn blau also so toll und positiv ist, warum sind dann nicht alle Marken blau? 

Mal ganz abgesehen davon, dass das doch recht eintönig wäre und der Erkennungswert einer Marke dann gleich gegen null tendieren würde, passt Blau nicht zu jedem Unternehmen. Jede Farbe hat seine eigenen Werte und Emotionen, die eine Unternehmensidentität veranschaulichen können.

Die Ruhe, die von Blau ausgeht, hat auch nicht nur Vorteile. Sie kann dadurch auch schnell mal etwas Unscheinbares haben. 

Sie kann nicht in dem Ausmaße Aufmerksamkeit generieren, wie Rot oder Gelb. Aber das macht sie ja gerade so perfekt für Unternehmen, die Ruhe und Vertrauen ausstrahlen wollen.

Blau ist auch derzeit die Trendfarbe schlechthin im Webdesign. Warum, ist eigentlich offensichtlich. Es ist eine so universelle Farbe, geschlechterübergreifend und international beliebt. Sie ist auch digital angenehm anzusehen. Kurzum… mit ihr kann man nicht viel falsch machen. 

Aber wenn sie nicht zum Unternehmen passt oder man nur noch in der blauen Masse untergeht, hilft die Beliebtheit der Farbe auch nicht mehr weiter.

Du siehst hier mal wieder:

Nur weil etwas beliebt ist, muss es nicht unbedingt auch die erste Wahl für Dich und Dein Business sein. Mach nicht, was alle machen, sondern das, was zu Dir und Deinem Business passt.

Möchtest Du mehr über Farben erfahren, dann ist die Brand Design Week genau das richtige für Dich. Vom 04.04.22-09.04.22 gestalten wir gemeinsam Dein Brand Design. 

Alle Liebe,
Deine Marischa

 

{Special 1} Farbpsychologie: Rot-Töne

{Special 1} Farbpsychologie: Rot-Töne

Heute machen wir einen DeepDive in die Farbe ROT

Wer mich und meine Brand schon etwas verfolgt, der weiß bereits, dass meine Hausfarbe, also die Farbe meines Unternehmens, Rot ist. Ich werde heute darüber sprechen, warum Rot eine besondere Farbe ist und warum sie für ein Corporate Design gut geeignet ist.

Bereits Goethe sagte:”Die vollendeteste Farbe ist rot.” Doch warum hat Rot so eine Bedeutung in der menschlichen Kultur?

 

Das menschliche Auge reagiert sehr empfindlich auf die Farbe Rot und war deshalb wohl immer schon etwas Besonderes für die Menschen. Tatsächlich scheint die Farbe Rot in der Entwicklung der einzelnen Sprachen schon früh ein eigenes Wort bekommen zu haben. Und in den meisten Kulturen ist sie positiv besetzt.

Doch nicht nur das menschliche Auge reagiert. Die Farbe Rot ist in der Lage, unseren gesamten Organismus zu aktivieren. Sie versetzt uns in Alarmbereitschaft, denn ist etwas in der Natur rot, heißt das, dass Gefahr drohen könnte. Feuer und Blut sind rot und für den Körper gewöhnlich ein Signal, dass er jetzt möglichst schnell und effektiv reagieren muss. Unser Pulsschlag wird erhöht und der gesamte Körper in Bereitschaft versetzt. All das ist evolutionär tief in uns verankert. 

Rot ist eine biologische Überlebenshilfe.

Und wenn man es so will, helfe ich meinen Kunden dabei, mit ihrem Business nicht nur zu überleben, sondern dem eigenen Business Flügel wachsen zu lassen.

Wie bereits gesagt, reagiert das menschliche Auge empfindlich auf Rot, aber interessanterweise haben die meisten anderen Säugetiere Probleme, die Farbe zu erkennen. Einige Insekten z.B. Bienen haben keine Rezeptoren für Rot und sehen bei roten Blumen nur schwarz. Da haben wir es doch besser.

Wir sind in der Lage, diese schöne Farbe in all ihren Nuancen zu sehen. Blutrot, Purpurrot, Weinrot, Braunrot… so viele unterschiedliche Rottöne. Und eine schöne Farbe ist sie wirklich! Zumindest in meinen und den Augen meiner Kunden.

Wusstest Du zum Beispiel, dass das Wort “Schönfärberei” mit der Farbe Rot zusammenhängt?  

Rot war früher ein seltenes Farbmittel und hat deswegen, und wegen seiner auffallenden Färbung, irgendwann die Assoziation “schön” bzw. “attraktiv” bekommen.

Wie Du Dir denken kannst, war Rot keine Farbe für das einfache Volk, da sie so teuer war. Bereits im römischen Reich war die Farbe sehr beliebt. Doch nur hohe Mitglieder des Senats konnten sie sich leisten. 

Im Mittelalter gab es dann den Berufsstand des Schönfärbers. Diese färbten ein leuchtendes Rot in Kleidung, färbten sie also schön. Allerdings konnten sie auch minderwertige Kleidung etwas besser erscheinen lassen, als sie eigentlich war. Von dort ist das Wort “Schönfärberei” bis in den heutigen Sprachgebrauch hängen geblieben. 

Rot hat schon immer eine große Rolle in der Kultur der Menschen gespielt. Weltweit.  

In China ist sie die Farbe von Glück und Reichtum.

Bei den Aschanti hingegen die Farbe der Trauer. 

Bei vielen Völkern ist Rot auch die traditionelle Farbe für das Brautkleid bzw. den Schleier. 

Interessanterweise haben psychologische Studien herausgefunden, dass Männer Frauen in roter Kleidung attraktiver finden, Frauen hingegen misstrauen Frauen in roter Kleidung mehr. Männer in roter Kleidung werden als dominant und entscheidungsfreudig wahrgenommen. 

Aufgrund seiner Signalwirkung wird Rot gerne für Warnschilder eingesetzt, aber auch in der Corporate Identity ist es sehr beliebt.

Die Signalwirkung hängt natürlich auch stark vom Farbwert ab. Ein knalliges Rot hat eine stärkere Wirkung als ein gedecktes. Rot kann auch appetitanregend wirken, während ein Weinrot Wärme und Geborgenheit vermittelt. 

Bei den 100 einflussreichsten Unternehmen, laut Forbes-Liste von 2016, werden nur Blau und Schwarz bzw. Grau häufiger verwendet als Rot. Es ist übrigens auch die meist gewählte Farbe für Fußballvereine. 

Rot löst in uns Menschen einfach Emotionen aus und ist daher so beliebt. Trotzdem ist es natürlich nicht für jedes Unternehmen die passende Farbe. 

Rot ist eine stark emotionale und dominante Farbe. Sie steht für Feuer, Leidenschaft und Energie. Die Assoziationen sind aber nicht nur positiv, so steht Rot auch für Aggression und Wut. “Ich seh rot.” 

Rot signalisiert Lebenslust, Stärke und starke Emotionen sowohl positiv im Sinne von Liebe als auch negativ im Sinne von Wut und Hass. Sie bringt das Blut in Wallung und steht damit auch für Kontrollverlust, das Wilde und Unbeherrschte. Wie das mächtige Feuer, das alles verschlingen kann. 

Rot ist außerdem eine dynamische Farbe und steht auch für Erneuerung. Nicht im Sinne von Auferstehung oder die sanfte Erneuerung in der Natur, sondern im Sinne von Umbruch, Aufbruch, Fortschritt bis hin zur Revolution. 

Rot ist eine Farbe für Unternehmen, die etwas zu sagen haben.

Die Leidenschaft ausdrücken wollen. So wie ich mit meiner Leidenschaft für authentische und ehrliche Marken. Sie spiegelt zudem meine aktive und extrovertierte Art wider und passt daher perfekt für mich.  

Welche Unternehmen fallen Dir spontan ein, wenn Du an die Farbe rot denkst?

Dem einen oder anderen kommt jetzt sicher Coca-Cola in den Sinn. Wusstest Du, dass Coca-Cola sich sein Rot hat schützen lassen? Niemand sonst darf es verwenden. Man kann es sogar gar nicht im normalen 4-Farbdruck-Verfahren herstellen. Die Farbe muss speziell angemischt werden. Daher sind alle Druckerzeugnisse der Marke Coca-Cola fünffarbig. Die vier Grundfarben plus die Farbe “Coca-Cola Rot 2000”. 

Wo wir schonmal beim Thema Rot und Coca-Cola sind… Nein, der rote Weihnachtsmann wurde nicht von Coca-Cola erfunden, allerdings haben sie sehr geholfen dieses Erscheinungsbild zu prägen. 

Wenn Du das nächste Mal ein rotes Logo siehst, versuch mal darauf zu achten, was das Unternehmen macht und wie es auf Dich wirkt. 

Möchtest Du mehr über Farben erfahren, dann ist die Brand Design Week genau das richtige für Dich. Vom 04.04.22-09.04.22 gestalten wir gemeinsam Dein Brand Design. 

 

Alle Liebe,
Deine Marischa